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Neue Zusatzbezeichnungen: Mühlacker ist "Senderstadt", Lienzingen ist "Etterdorf"

12. Dez 2023

Seit Anfang Oktober darf Mühlacker auch formal den Beinamen "Senderstadt" führen, der Ortsteil Lienzingen hat den Titel „Etterdorf“ erhalten – die neuen Ortsschilder stehen bereits.

Innenminister Thomas Strobl verleiht der Stadt Mühlacker die Urkunden. Von links nach rechts: Judith Jäkel, Mitarbeiterin der Gemeinderatsgeschäftsstelle der Stadt Mühlacker, Stefanie Seemann, Landtagsabgeordnete für den Enzkreis, Innenminister Thomas Strobl und Günter Bächle, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Mühlacker.
Innenminister Thomas Strobl verleiht der Stadt Mühlacker die Urkunden. Von links nach rechts: Judith Jäkel, Mitarbeiterin der Gemeinderatsgeschäftsstelle der Stadt Mühlacker, Stefanie Seemann, Landtagsabgeordnete für den Enzkreis, Innenminister Thomas Strobl und Günter Bächle, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Mühlacker.

„Es freut mich, dass wir nun auch formalrechtlich den Titel Senderstadt führen dürfen, “ sagte Oberbürgermeister Frank Schneider im Anschluss an die Einweihung der neuen Ortsschilder. „Im Sprachgebrauch verwenden wir diesen ja bereits seit vielen Jahrzehnten.“

Um seine vielfältigen historischen Besonderheiten zu würdigen, hatte die Stadt Mühlacker im vergangenen Jahr beim Land Baden-Württemberg gleich zwei Zusatzbezeichnungen beantragt: im September 2023 überreichte Innenminister Thomas Strobl daher nicht nur der der Stadt Mühlacker in ihrer Gesamtheit die Urkunde über den Titel „Senderstadt“, sondern auch dem Stadtteil Lienzingen den Beinamen „Etterdorf“.

Inzwischen wurden beide Zusatzbezeichnungen auch auf den entsprechenden neuen Ortsschildern verewigt.

Der Titel „Senderstadt“ für die Kernstadt Mühlacker geht nicht nur auf das derzeitige Wahrzeichen der Stadt, den 273 Meter hohen Sendeturm, zurück, sondern hat auch historische Bedeutung: Im Jahr 1930 wurde in Mühlacker der erste deutsche Großsender in Betrieb genommen und die Gemeinde Dürrmenz-Mühlacker zur Stadt Mühlacker ernannt. Der vier Jahre später in Mühlacker errichtete, hölzerne Sendeturm war bis zu seiner Sprengung im Jahr 1945 mit 190 Metern einer der höchsten bekannte Holzkonstruktion der Welt. Als Ersatz für ihn wurde 1950 die heutige Sendeanlage aus Stahl errichtet.

Die Zusatzbezeichnung „Etterdorf“ basiert indes auf einer kulturhistorischen Besonderheit des Stadtteils Lienzingen. Dieser zeichnet sich nämlich durch seinen schönen mittelalterlichen Ortskern mit zahlreichen Fachwerkhäusern aus, der durch einen fast gänzlich geschlossenen Ring aus Scheunen umgrenzt ist. Eine solche schützende Umfriedung des Ortskerns wird im süddeutschen Raum auch als „Etter“ oder „Ortsetter“ bezeichnet.

„Zusatzbezeichnungen stärken die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort und damit letztlich die kommunale Selbstverwaltung und unsere Kommunen.“, so Innenminister Thomas Strobl während der Urkundenverleihung. „In einer Zusatzbezeichnung kann das eigene Selbstverständnis einer Gemeinde oder eines Ortsteils und der Bevölkerung besonders zum Ausdruck gebracht werden – die Bezeichnung dient damit als identitätsstiftendes Element für die Bürgerinnen und Bürger und die örtliche Gemeinschaft.“

Oberbürgermeister Frank Schneider und Bauhofmitarbeiter Armin Saussele bei der Einweihung des Ortsschildes "Senderstadt" an der Lomersheimer Straße.
Oberbürgermeister Frank Schneider und Bauhofmitarbeiter Armin Saussele bei der Einweihung des Ortsschildes "Senderstadt" an der Lomersheimer Straße.
Oberbürgermeister Frank Schneider weiht die neuen Ortsschilder "Etterdorf" ein.
Oberbürgermeister Frank Schneider weiht die neuen Ortsschilder "Etterdorf" ein.